Neuzeit

1607/08
Auf dem Friedhof, der bereits 1528 auf dem “Ostanger” vor der Stadt eingerichtet wurde, wird die Dreieinigkeitskirche gebaut. Am 1. Advent 1608 wird diese dritte Schwabacher Innenstadtkirche von Dekan Georg Renner (1592-1623) geweiht.

1632
Im Dreißigjährigen Krieg wird die Stadt Anfang Juli von Wallensteins Truppen geplündert. Die Bevölkerung sucht immer wieder Schutz in der Stadt- und Spitalkirche. Die Schwabacher leidet unter Hunger, Ruhr, Pestilenz sowie Belagerung und Plünderung. Die Einwohnerzahl reduziert sich während des Krieges fast um die Hälfte.

1640 - 1700
Durch die Einwanderung von protestantischen Glaubensflüchtlingen aus Österreich nimmt die Bevölkerung der Stadt wieder zu. Ab 1686 siedeln sich Hugenotten aus Frankreich als Flüchtlinge in Schwabach an.

1687
Am 13. November wird die "Franzosenkirche" eingeweiht. Die evangelisch-reformierte Gemeinde, um 1700 ca. 500 Personen, untersteht der Aufsicht des lutherischen Dekans.

1715
Die Stadtkirche wird erstmals grundlegend renoviert. Wände und Säulen werden weiß übermalt. Das seinerzeit eingebaute Gestühl bleibt bis 1960 im Gebrauch.

1732
Hunderte Salzburger Glaubensflüchtlinge ziehen, dem Angebot zur Ansiedlung in Ostpreußen folgend, durch Schwabach und werden von der Gemeinde versorgt. Viele von ihnen bleiben und finden in Schwabach eine neue Heimat.

1755
Das baufällige Kirchenschiff der Spitalkirche wird abgerissen und nach Plänen David Steingrubers durch eine Halle im "Markgrafenstil" ersetzt.

1804
In Schwabach wird spät die Konfirmation eingeführt. Der Unterricht dauert sechs Wochen. Besser Situierte erhalten gegen Bezahlung Präparandenunterricht und bevorzugte Plätze im Konfirmationsgottesdienst.

1806
Das seit 1791 preußische Gebiet der Markgrafschaften wird Teil des Königreich Bayern. Alle protestantischen (lutherische und reformierte) Gemeinden des Königreichs wurden daher 1806 zu einer Kirche als Verwaltungsunion vereinigt. Ab 1824 nannte sich die Protestantische Gesamtgemeinde in Bayern "Protestantische Kirche".[

1839 - 1850
Mit einem Dekret König Ludwigs I. wird eine katholische Kuratie Schwabach errichtet. Den etwa 200 Katholischen wird der Betsaal des aufgelassenen Zuchthauses überlassen. Erster Pfarrer ist Sebastian Ablaßmayer (1839 - 1873). Am 1. Dezember 1850 wird die katholische Kirche St. Sebald in der Ludwigstraße geweiht.

1850
Laien werden an der Gemeindeleitung beteiligt, ein erster Kirchenvorstand gewählt.

1850
Ein erster Verein für freiwillige Krankenpflege entsteht. Ab 1892 arbeiten Neuendettelsauer Diakonissen in der Gemeindepflege, ab 1896 auch im Krankenhaus.

1873
In Schwabach wird der Kindergottesdienst eingeführt. Von 1884 an begründen der Evangelische Arbeiterverein und der Jünglingsverein die evangelische Jugendarbeit in Schwabach.